Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen (SvE)
Für Einsatzkräfte sind Arbeiten und Eindrücke am Einsatzort nicht nur körperlich sondern auch emotional fordernd und vielfach auch belastend. In solchen Situationen können SvE-Peers (Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus den eigenen Reihen) Kamerad:innen mit unterschiedlichen Maßnahmen zur Stressreduktion unterstützen.
Ziele von SvE:
- Verringerung der Auswirkungen von traumatischen Belastungen auf die Einsatzkräfte
- Beschleunigung der Erholung von besonders belastenden Ereignissen
- Wiedererlangen der persönlichen Handlungsfähigkeit
- Stärkung der psychischen Ausgeglichenheit bei Einsatzkräften
SvE umfasst unter anderen Grundsätze, welche folgend lauten:
- SvE Maßnahme gehört keiner taktischen Einsatznachbesprechung gehört
- Jeder kann reden – keiner muss
- SvE Maßnahmen sind keine Nachbesprechung von Routineeinsätzen
- SvE ist eine Hilfestllung, aber kein Problemlöser
- SvE ist keine Form der Psychotherapie
- SvE ist anonym, freiwillig und kostenlos
Aufgrund der Individualität eines Menschen, spielen sich bei jeden:r Kamerad:in unterschiedlichste Stressreaktionen ab, wie beispielsweise Angst, innere Unruhe, Albträume, Nervosität, Herzklopfen, Zittern oder auch Leistungsverluste. Belastende Einsätze können unter anderem folgende sein: Tod von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, persönliche Bekanntschaft zum Opfer (u.a. auch Tod oder schwer verletzte Kamerad:innen), besonders außergewöhnliche Verletzungen oder Todesfälle, Identifikation bzw. biografische Bezüge uvm.
SvE-Peers können präventiv zur Informationsweitergabe zu den jeweiligen Feuerwehren eingeladen werden. Des Weiteren können nach belastenden Einsätzen Einzelgespräche, Gruppengespräche (kurzfristige Entlastung direkt nach dem Einsatz) sowie Nachbesprechungen (strukturierter Gruppenprozess) stattfinden.
SvE-Peers können vom Einsatzleiter oder Gruppenkommandant über die LAWZ alarmiert werden. Ebenso hat jedes Feuerwehrmitglied die Möglichkeit, sich direkt bei den zuständigen SvE-Peers zu melden.
